|
Nach
Beendigung des Sets fühlten wir uns alle ordentlich erledigt und strebten
direkt den Zelten zu. Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, berichteten
unsere Zeltnachbarn doch von einem Besuch Ogres in der abschließenden
Disko. Pech gehabt.
Der
neue Tag hielt außer DAF (schon gesehen) für uns nicht mehr allzu viel
Interessantes bereit und so entschlossen wir uns zur Abreise. Gerade rechtzeitig
wie sich herausstellte, fegte doch ein fettes Unwetter durch die Gegend.
Die Heimfahrt gestaltete sich dementsprechend einigermaßen anstrengend
mit massiven Niederschlägen, schlechter Sicht und wenig Freude am Fahren.
Trotzdem landeten wir gegen 21 Uhr wieder im heimischen Dresden, um dort
umgehend Dusche und Bett aufzusuchen.
Fazit:
Insgesamt
war das Festival ganz OK, auch wenn Skinny Puppy die einzige Band war,
die mich wirklich interessierte. Aber so ist das nun mal. Wie bei Gothic-Festivals
üblich gab es eine ganze Menge kitschigen Unsinn zu erwerben, aber es
ist ja niemand gezwungen irgendetwas zu kaufen.
Das Publikum selbst war ganz in Ordnung. Ich hätte wesentlich mehr szenetypisches
Schaulaufen erwartet. Ein wenig seltsam muteten sie hier im Osten eher
unbekannten "Festival-Prolls" an, die wohl eher nicht wegen der Musik
sondern vielmehr wegen des "Flairs" - im Zelt wohnen, saufen, Leute treffen
- hier waren.
Über die Preise sollten die Veranstalter noch einmal nachdenken, vor allem
für die auf dem Gelände angebotenen Getränke und Speisen. Bedenkenswert
scheint mir auch das Versorgungskonzept bzgl. Duschen und Toiletten. Da
hätte einfach mehr im Angebot sein müssen, um die immensen Wartezeiten
zu verkürzen (Am Sonntag früh um acht durfte ich eine halbe Stunde anstehen.).
Auch wäre eine bessere Ausgestaltung oder eine alternative Aufmachung
für das Diskozelt gerade für diese Szene durchaus drin gewesen. So hatte
das Ganze Volksfestcharakter, nur ohne Blasmusik. Von der Unmöglichkeit,
vor der Bühne zu tanzen, wollen wir lieber ganz schweigen.
Gegen die Bandauswahl kann man sagen, was man will. Natürlich ist es schwierig,
die richtige Mischung hinzubekommen. Kommerzielle Highlights müssen schon
sein, aber ob es unbedingt Blutegel, Suicide Commando (denen man kaum
noch entgehen kann) oder Das Ich sein müssen, sei einmal dahingestellt.
Vielleicht gibt es ja doch noch zwei, drei andere Bands.
Sehr
angenehm empfand ich die Menschen in St. Goarshausen, die keine offene
Feindseligkeit gegen "die Schwarzen" zeigten, sondern vielmehr freundlich
und interessiert das Ganze beobachteten. Im Osten wäre das in einer Stadt
vergleichbarer Größe sicher anders abgelaufen. Schließlich ist ja nicht
überall Leipzig.
|