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Aborym - With No Human Intervention (CD, Code666)
Nein,
menschlich ist das wahrlich nicht, die Geschwindigkeit mit der hier
rein schlagtechnsich herangegangen wird. Ein Blick in den Waschzettel
verrät, dass hier auch kein menschlicher Trommler am Werke ist. Es gibt
zwar eine ganze Menge wirklich fixer Zeitgenossen, aber hier braucht's
schon eine Maschine. Somit wäre schon mal bekannt: Aborym sind höllisch
schnell. Von der Plattenfirma als "Industrial-Black-Metal" gepriesen,
haben die vier Herren ein Werk geschaffen, das die Fachkollegen
beeindruckte. So schreibt ein Rezensent vom "Slayer"-Magazin: "So
sollte Black Metal doch sein. Hässlich, rau, zerstörerisch,
erschreckend… Es bereitet Dir eine Scheiß Angst, also das ist es, was
Black Metal für mich bedeutet." Na wenn sich selbst der
Dauermetalkonsument ins Höschen macht, muss ja was dran sein. Drin ist
auf jeden Fall eine ganze Menge: Die vier Herren von Aborym werden
begleitet von Musikern von Carpathian Forest, Frost/Mistress und
Diabolicum, Albumkonzept und Titel stammt vom berühmt-berüchtigten
Schwulenschlitzer Bard "Faust" Eithun. Da kann einem schon Angst
werden. Fabban, Atilla Csihar, Seth Teitan und Nysrok selbst sind
übrigens kein Nord- sondern Südmänner, genauer gesagt Italiener. Man
stelle sich vor, wie die katholische Gemeinde ihrer Heimatstadt mit
Entzücken dem infernalischen Gekreische Attilas lauscht und gediegen
dazu mosht. Damit die Nackenschmerzen nicht zu schlimm werden, legen
Aborym ab und zu auch mal eine kurze Pause ein und lassen es etwas
ruhiger angehen. Sogar eine jammrige Sologitarre hat hier Platz,
gesprochene Beschwörungen und jede Menge elektronischer Frickel, der
den Sound belebt. Offensichtlich sind die Black Metal Bands der ersten
Stunde mit ihrem gewollt grottoiden Sound als Vorbild out. Hier kommen
selbst HiFi-Freaks auf ihre Kosten, vorausgesetzt sie ertragen diesen
teuflischen Krach.
Recht
lustig ist "Does Not Compute", Stück 5 des Albums, passt es doch
überhaupt nicht in den Kontext der restlichen Songs. Viel eher hätte
man den Track auf der CD eine Elektro-Soundtüftlers oder im
Drum'n'Base-Bereich vermutet. Wie auch immer - mich stört es nicht und
die Combo macht das eher sympathisch, gönnt sie dem Hörer doch eine
Auszeit. Als kleiner Spaß ist wohl ein Zwischenstück in Titel 8, The
Triumph" gedacht, in dem Project Pitchfork zitiert werden. Gegen Ende
wird es sogar noch richtig elektrorhythmisch. Titel 11 (Out Of Shell)
basiert völlig auf einem Stampfbeat. Wer hätte das einer Black Metal
Band zugetraut? Ansonsten wird bei Aborym aber nicht gelacht.
Schließlich geht es, wie immer eigentlich, um den Herren der
Finsternis.
PS:
Auch hier gibt es wieder einen netten Bonus, diesmal im
Quicktime-Format. Nach dem Äußeren zu urteilen, könnten Aborym auch als
Cyber-Black Metal durchgehen…
Titel:
1.
Antichristian Codec (intro) 2. With No Human Intervention 3. U.V.
Impaler 4. Humechanics-virus 5. Does Not Compute 6. Faustian Spirit Of
The Earth 7. Digital Coat Mask 8. The Triumph 9. Black Hole Spell 10.
Me[n]tal Striken Terror Action 2 11. Out Of Shell 12. Chernobyl
Generation 13. The Alienation Of A Blackened Heart 14. Automatik
Rave'olution Satan
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