Anenzephalia - Anenzephalia (CD, Death Factory)

Lang, lang ist's her, dass diese Aufnahmen entstanden (1996) und auch die Veröffentlichung auf dem Cold Meat-Unterlabel Death Factory liegt schon ein paar Jahre zurück (2001). Nichts desto trotz möchten wir dem Leser diesen Tonträger ans Herz legen, vorausgesetzt er hat ein Ohr für düstere, verstörende Klänge aus der Steckdose.
Die Ähnlichkeit von Anenzephalia zu Genocide Organ (zu denen es personelle Überschneidungen gibt) ist kaum zu leugnen: einfachste, repetitive Strukturen, die sich ins Gehirn fressen, boshafte Samples, propagandistische Anrufungen. Das ist definitiv keine Musik für den freundlichen Kaffeeklatsch. Hier lebt jemand seine dunklen Seiten aus, Schmerz und Wut und Verzweiflung. Das ist manchmal für den Hörer ganz schön anstrengend, doch der spielt sicher in den Überlegungen der Künstler nur eine geringe Rolle. Hier geht es um den kompromisslosen Egoismus, sich selbst von einer Bürde zu befreien. Ein akustischer Amoklauf ohne Mord und Totschlag, dafür voller negativer Energie.
Für Einsteiger sicher eine gute Möglichkeit, Anenzephalia kennen zu lernen. Die Qualität der Aufnahmen ist zudem so gut, dass man kaum den Unterschied zu Studioveröffentlichungen merken wird. Als Plus ist der zudem bei Live-Auftritten übliche direktere, ungefilterte Einsatz der Künstler zu werten. Dieser Art von Power Electronics kommt das auf jeden Fall zugute.

Titel:
1. Eternal Night Breaks
2. Sawed
3. Volks/Emp/fänger
4. A Tribute To...
5. A.B.C.
6. Live Rape
7. Final Pulse
8. Revenge (Day Of Rope)


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