benadDicted +++ The Demos


benadDicted - benadDicted (CD-R, Cathedral Music)

Seltsam: Im Zuge der Rezension dieser Scheibe lese ich meine Äußerungen zu den "Demos" durch und eigentlich könnte ich diesen Text hier per copy + paste generieren. Wirklich viel hat sich zwischen beiden Werken nicht getan hat, was sicher daran leigt, dass die Aufnahmen direkt nach den Demos, genauer gesagt in den Jahren 2005 - 2007 entstanden sind und eine direkte Weiterentwicklung des Demo-Materials darstellen. Wie auf "Demos" bilden einfache elektronische Beats das Rückgrat von benadDicteds Musik und diese kombiniert er geschickt mit Samples und Atmosphären. Besonders "Wet Dreams" ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Soundtechnisch hat sich der Künstler auf jeden Fall verbessert - da gibt es nichts zu bemängeln - inhaltlich ist jedoch irgendwie alles beim Alten geblieben. Ich wiederhole meine Aussage vom letzten Mal: Ganz nette Club-Musicke mit Mittwipp- oder Chill-Faktor, richtig große Kunst ist das leider nicht. Dafür fehlt einfach etwas. Ein paar mehr schräge Beats und Ideen hätten dem Ganzen gut getan, doch das ist es nicht allein. Wie bereits erwähnt: In Kombination mit den musikalischen Ausflüssen anderer Musiker kämen benadDicteds Ideen sicher besser zur Geltung, so zum Beispiel als Basis eines richtigen Rock-Songs. In vorliegender Form wirken die Stücke leider etwas zu konstruiert, zu emotionslos. Oder lasst es mich anders formulieren: Die CD beinhaltet eine Art elektronischer Musik, die mich, mit wenigen Ausnahmen, nicht wirklich anspricht. Andere Rezipienten sehen das aber anders.

Titel:
1. Intro
2. Brapstar
3. Invocations
4. Brewed
5. Chrarly
6. The Ballroom
7. Quasar
8. Supericed
9. Sleeper
10. Valentine
11. Wet Dreams
12. Dragon
13. In the Gutter
14. Black Mass
15. Redux
16. Undown
17. Outsider
18. Voodoo Throbb
19. Waxer
20. Intrucer

 

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benadDicted - The Demos (2CD-R, Aux recording)

Welche Aufgabe stellt den Kritiker vor höhere Anforderungen, als die Bewertung der Elaborate befreundeter Musiker. Um wie viel schwerer ist es, einen Tonträger einzuschätzen, wenn man den kreativen Geist dahinter, den Schöpfer des Werkes persönlich kennt und schon zu manch feierlichen Anlass das eine oder andere Glas hochgeistiger Getränke miteinander geleert und auch sonst schon manches gemeinsame Abenteuer miteinander durchgestanden hat? Soll man den Freund in die Höhe heben oder ganz vorbehaltlos und eher zu streng als wohlwollend das kritische Auge auf sein Schaffen werfen? Das Leben kennt wirklich wenig Gnade, hat man sich einmal dafür entschieden, eine Szeneinstitution für die Begutachtung schräge Klänge zu werden ;-), denn dann stellt sich diese Frage öfter als das einem lieb sein kann und man ist schnell ein sehr einsamer Mensch. Nun geht es hier aber nicht darum, Euch die Ohren vollzuheulen, sondern einzig darum, einen musikalischen Output zu rezensieren, was hiermit geschehen soll.
Zuförderst sei vielleicht erwähnt, dass die Titel auf der vorliegenden Doppel-CD-R in einem Zeitraum von drei Jahren entstanden sind und somit sowohl "erste Gehversuche", wie auch spätere, reifere Werke enthalten. Der Sound ist durchweg elektronisch und in einer Kombination von einfachen Rhythmusgeräten und Software geschaffen wurden. Kein Wunder also, dass die Stücke alle beatbetont sind und zusätzliche Instrumente meist gesampelt wurden, so beim Christian Death Cover. Allgemein spielen Samples eine wesentliche Rolle bei benadDicted, der ein Händchen dafür hat, besonders skurrile Sprachfetzen aus allen möglichen und unmöglichen Quellen zu generieren. Höhepunkt ist hier eindeutig "Ke Bedde", der schmerzhaft sächsische O-Ton einer nächtlichen Filmaktion.
Die Musik selbst ist, wenn auch unterhaltsam und abwechslungsreich, nicht so ganz mein Geschmack. Das meiste ist eher recht simpel gestrickt und aufgrund der klaren Sounds eher popkompatibel. Als einziger "echter" Song bleibt nur "Atlantis" im Ohr haften (neben dem Holy Orange-Cover "Morella"), die restlichen Stücke sind aufgrund ihrer Rohheit wohl eher clubtauglich, geeignet zum Tanzen, nicht aber zum Mitsingen oder Schwelgen. Der Ausdruck "cool" in seinen vielen Facetten trifft das hier zu Hörende wohl am besten. An der Unvergänglichkeit seiner Werke muss benadDicted noch ein wenig arbeiten, Potential besitzt er aber unbestreitbar. Beste Entwicklungschancen sollten sich aus der Zusammenarbeit mit anderen Musikern und der daraus entstehenden Bereicherung ergeben, wie bereits bei Auxociety geschehen.


Titel:

CD1
1. Der Affe
2. Necroist
3. Play With Me
4. Deathwish [Christian Death-Cover]
5. Atlantis
6. Morella [Holy Orange-Cover]
7. Karamba
8. Dogfeeding
9. Earth3
10. Dead Planet
11. Undead
12. Hexnvibe
13. Der Hund
14. Duckf***
15. Buy The Secret
16. Wooduuu
17. Cosmic Thunder
18. Thrid Nightmare

CD2
1. Addictive Cares (XPRTS RMX) [Remix of "Worn Out Cases" by Expretus]
2. Atlantis (V1)
3. Deathwish (V1) [Christian Death-Cover]
4. August Trance F*****s [Music by Trance To The Sun, Vox by Rozz Williams]
5. Sophtcore
6. Deutsche Geschichte
7. Cowboytronic
8. Ich bin der ich bin
9. Head/Wings
10. Ke Bedde
11. Licht aus
12. Die Katze
13. Frosch-Mann
14. Reinkommen
15. Der Fluch
16. Breath[e]
17. Calimwards
18. Digger

 

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