D.o.S. - Reinheit.Geschwür
(CD-R, Klangfeld Seuchentrieb)
Das debil ist nicht selten
ein Hort seltsamer Musik. Die stets tiefschwarzen Releases des Klangfeld
Seuchentrieb-Labels machen da keine Ausnahme. Doch das hier vorliegende
Album von D.o.S. bildet selbst in diesem Rahmen eine Ausnahme.
In einer anderen Rezension las ich das Stichwort Burzum. Nun ist meine
Kenntnis des Schaffens von Herrn Knastinsassen Varg Vikernes eher marginal,
die einschlägigen Fans werden dem fachkundigen Gutachter aber wahrscheinlich
Recht geben.
Musikalisch lässt sich D.o.S. im Bereich Neoklassik einsortieren,
ohne dass hier auf schal klingenden Keyboards große Orchester imitiert
werden. Die minimalistisch eingesetzten Instrumente scheinen echt zu sein,
zumindest wirken sie durch einen geschickten Halleinsatz nicht wie aus
der Steckdose generiert. Zu den düster-entrückten Slowmotion-Sounds
hadert ein Black Metal-Zwerg (zumindest stelle ich mir den so vor) mit
dem Leben. Das Ganze klingt nach Märchenwald at Mitternacht, Abteilung
Gruselecke. Vielleicht nicht unbedingt das, was man den lieben Kleinen
zu Weihnachten unter den Baum legt aber immerhin recht unterhaltsam. Was
immer man davon auch hält: D.o.S. sind auf jeden Fall sehr eigen
und das ist in der heutigen Musikwelt schon mal viel wert.
Titel:
1. Scars Of A Life
2. Schuppenwahrheit
3. Mit Schillernd Hand Verworfen
4. Fall Der Ziegel
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