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Feine Trinkers Bei Pinkels
Daheim - Hungerhaken's Speckrolle
(CD-R, Absurd)
Absurd heißt das Label, auf
dem 2002 diese CDR erschien und das passt hervorragend sowohl zum Namen der
Band als auch zum Titel ihres Werkes. Feine Trinkers Bei Pinkels Daheim wurde
1989 von Oswin Czerwinski und Jürgen Eberhard gegründet. "Wir
wollten halt keinen typischen Industrialnamen", erklärt Letzterer
das Zustandekommen der kuriosen Projektbezeichnung.
Musikalisch halten sich die Beiden, die jetzt in Bremen und München leben
ebenso wenig an die üblichen Klischees. Ihre Musik ist eine sich ständig
wandelnde Mischung aus schrägen Field Recordings, manipulierten Sounds,
Samples und elektronisch erzeugten Klängen aller Art.
Den offensichtlichen Humor, der sich in der Namensgebung findet, muss man
im Klangbild etwas suchen, denn F.T.B.P.D. betreiben ihre Kunst ernsthaft.
Die Mischung aus Drones, Ambient und gelegentlichen Ausflügen in rhythmische
Gefilde hat auf "Hungerhaken's Speckrolle" über weite Strecken
etwas meditativ Entrücktes, zum Teil Beiläufiges. Auch wenn das
Tempo eher verhalten ist, langweilig wird der Trip durch der Pinkels Klangkosmos
jedoch nie, dafür ist das Ganze viel zu abwechslungsreich und abgefahren.
Etwas Zeit sollte man sich allerdings für die Reise nehmen. Genauer gesagt
64 Minuten an einem Stück.
Die CDR kommt in einem nett gestalteten
Feuermelderroten Papphülle und ist auf gerade einmal 157 Stück limitiert.
Da heißt es also zugreifen!
Titel:
1. Hungerhaken's Speckrolle
Bandinfo:
Ursprünglich kommt J. Eberhard
aus dem äußersten Südwesten der Republik, Lörrach. Ins
Exil nach Bremen kam er, nachdem ihm die Stadtväter unter dem Vorwurf,
ein badischer Unabomber zu sein, eine Bannmeile um seine alte Heimat zogen.
Kerosin, Rohre, Metall, Schrauben wurden gefunden. Ein Höllengerät
machte ohrenbetäubenden Krach. Das reichte aus. Was die Ordnungshüter
nicht glauben wollten, war, dass es sich um Musikgeräte der Feinen Trinkers
Bei Pinkels Daheim handelte. Lange sind die Trinkers nun schon in Bremen und
kommen alle paar Jahre mal wieder aus dunklen Souterrain-Wohnungen ohne Fenster
mit Lebenszeichen in Form von CDs und Schallplatten mit klangvollen Titel
wie "Hungerhakens Speckrolle", "Apfelmost und Essig" und
(unser derzeitiger Favorit) "Wellen falscher Blondinen" hervor.
Allesamt eine Wucht, Handwerker-Drone und Selfmade-Noise. Das Kerosin wurde
konfisziert, der Heimwerker- und DIY-Hometaper-Ethos bleibt.
<Quelle: Twisted Knister>
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