Loom Light - The Secret Of The Silver Blades (Loom Light) Eigentlich müsste ich diese
Platte ja lieben: "Wir sind keine Profis, versuchen aber mit den gegebenen
Mitteln unser Bestes. Wir arbeiten zu 100 Prozent an unserem eigenen Material…"
schreibt die Band und ich möchte es ihr glauben. Das ändert aber nichts
an der Tatsache, dass ich diese Platte für ziemlich schlecht halte auch
wenn sie einige brauchbare Ansätze enthält. Nun habe ich mir irgendwann
mal vorgenommen, Nachwuchsbands nicht zu verreißen, weil die es ja eh
schon schwer haben und wie es LOOM LIGHT formulieren, versuchen, "mit
den gegebenen Mitteln" das Beste zu tun. "Komm verstehe meine Welt auch
wenn sie dir nicht gefällt", singt "Dark Romeo" in "Engel der Stunde".
Was soll man aber tun, wenn diese angepriesene Welt so wenig Reize ausübt
bzw. die völlig falschen. Geht Titel 1 "Dive Into You" noch klar, auch
wenn ich schon beim ersten Ton die lasche Stimme nicht mag, ist schon
erwähnter zweiter Titel ein kreativer Tiefpunkt. Die seltsame Gruftimär
von Engeln und Teufeln vertreibt mich, selbst im fast bewegungsunfähigen
Zustand von jeder Tanzfläche. Bei "Day Of Love" lassen die drei Herren
dann eine Dame ans Mikro, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist auch
wenn das "Silvergirl" weder Lisa Gerrard, Nico, Siouxie oder einer anderen
Ikone der Szene das Wasser reichen kann. Mittlerweile ist das aber Standard
und nicht wirklich schlimm. Es folgt eine kannibalisch schmackhafte Geschichte
mit dem Titel "Hello, Nice To Eat You". Feines Wortspiel und ganz nette
Musik dazu! Kann man durchgehen lassen, wobei der Sound etwas besser abgemischt
hätte sein können. Aber "mit den gegebenen Mitteln", ich weiß. Titel:
Mit Schrecken denke ich an die erste Loom Light, die auf meinem Tisch landete. Einfach nur fürchterliches Klischee-Gemache. Zugegeben, der vorliegende Tonträger ist um Längen besser. Aber gut ist er aus meiner Sicht immer noch nicht. Wie soll man das beschreiben? Rosenstolz trifft Umbra Et Imago? Sorry, ich finde Rosenstolz zum Kotzen. Zwar haben die Berliner manchmal ganz gute Texte (Was man von Loom Light aufgrund der vielen Klischees nicht sagen kann) aber das Ganze ist und bleibt Schlager (Was auch auf Loom Light zutrifft). Ich kann diesen falschen Grufti-Pathos und die Pseudo-Romantik nicht ertragen. Ab in den Giftschrank! |
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