Final Sleep +++ Christmas in the Morgue +++ Rasputins Schuld +++ The Last Room +++ Nussbaums Hand +++ The Neverland Stars | |
Mädchen
JuNe - Final Sleep [The Long PornoNight] Die Welt von Mädchen JuNe ist eine seltsame - das haben wir an dieser Stelle schon mehrfach festgestellt. Die vorliegende Veröffentlichung bildet dahingehend keine Ausnahme. Hauptbestandteil von "Final Sleep" ist eine DVD mit einem 15-minütigen Film von Mädchen JuNe: Gemäß des Untertitels "The Long PornoNight" sind in diesem Streifen verschiedene Ausschnitte aus Pornofilmen, kunstvoll zusammengesetzt und verfremdet zu sehen. Über die Bilder werden gelegentlich Botschaften eingeblendet, die gemeinsam mit der für Mädchen JuNe so typischen, eigentümlichen Musik eine befremdliche, manchmal beklemmende Atmosphäre schaffen. Die altgediente Frage: "Was will der Künstler uns damit sagen?" lässt sich auch diesmal nicht abschließend beantworten. Vielleicht lag ja sein Hauptaugenmerk darauf, die Bilder, die man so auch des Nachts im Fernsehen kann, in einen anderen Zusammenhang zu stellen, der den Betrachter verunsichert. Machen wir uns nichts vor: Pornografie ist ein gigantisches Geschäft, bei dem Menschen und ihr intimstes Verhalten ausgebeutet werden. Eine Erfindung der Neuzeit ist das natürlich nicht, nur war das Ausmaß noch nie so gewaltig, wie es jetzt ist. Quasi alle Schamgrenzen sind gefallen. Ob da solch ein kleiner Film irgendwas im Verhältnis zu diesem Phänomen verändert, wer weiß? Wahrscheinlich ist das auch gar nicht beabsichtigt. Wie schon so oft geschrieben: Die Kunst von Mädchen JuNe ist nicht zielgerichtet oder auf einen Effekt angelegt. Jeder nimmt sich selbst das heraus, was er will. Mancher sicher auch nichts. Die Musik, die es noch einmal als Audiotracks auf Extra-CD inklusive zweier (anderthalber) weiterer Stücke gibt, reiht sich ebenfalls in das bisherige Schaffen ein. Rein elektronische Sounds ohne jede Effekthascherei, flüchtig, manchmal fast ätherisch, dann wieder schwer und bedrückend. Auch wenn manche Passagen einen dominanten Rhythmus aufweisen - Tanzmusik ist das keine. Alles wirkt immer ein wenig neben der Spur. Eigentlich ist es schon passend, dass es hier mal einen Film zu den Sounds gibt Für Sammler ganz interessant dürfte sein, dass es die DVD/CD mit Poster, Foto und Sticker gibt. Mit letzterem kann sich jeder selbst als Porn Star fühlen. Gib's mir Baby! Titel CD: * Song nicht auf dem Video
Mädchen JuNe - Christmas
In The Morgue I & II Reichlich verspulte elektronische
Klänge, die anfangs scheinbar ziellos durch den Äther treiben.
Später gesellt sich ab und zu ein metallisch klarer Rhythmus hinzu.
Später schwebende, fast schon romantische Klänge, in denen sparsam
eingesetzt eine Gitarre zu hören ist. Titel CD1:
Titel CD2:
Madchen JuNe - Parma Day 2, Rasputins Schuld / Mörders Anatomie ore Perfect Woman Drink (CDR +Film, Vernom Laternenlicht Produktion) Mädchen JuNe
erzeugt auf rein elektronischem Wege aus Fieldrecordings und mit entsprechender
Software ausgestattet, sehr seltsame Stimmungen. Parma Day 2 ist auf eigentümliche
Weise dunkel, finster. Kein Wunder bei einer Thematik, deren wichtigste
Protagonisten Charles
Manson und Herr Rasputin
sind. Auf jeden Fall kein Feiern der Täter. Kann es auch nicht sein,
denn der Schöpfer dieser Klänge ist ein Fan von Sharon
Tate. Wer die blonde Ehefrau Roman Polanskis kennt, der kann verstehen,
das solch ein sinnloser Mord selbst einen Unbeteiligten traurig machen,
vor die seltsamsten Fragen stellen kann. Ras-Putin im Kopf von Charles
Manson. Das personifizierte Böse oder doch nur ein Mensch? Titel:
mörders anatomie ore perfect woman drink (film)
Mädchen JuNe - The Last Room (CDR, Vernom Laternenlicht Produktion) Auf dieser CD hat sich der Künstler dem Thema "Elektrischer Stuhl" und damit der Todesstrafe gewidmet. Elektrisch ist auch die Form Klangerzeugung, dabei jedoch verhältnismäßig "glatt". "As you like it" könnte aufgrund seiner Beats durchaus als ein langsamer psy trance-Titel durchgehen. Überlänge und die leicht mysteriöse Atmosphäre verstärkt diesen Eindruck. "Perverted Time II" könnte ein Knaller für den Industrial Floor sein, wenn nicht der Rhythmus nur eine Minute lang durchhielte. Die fiese Stimme passt dazu, wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Bei "Die Qual zu leiden" ist der Beat ziemlich "schranzig" - was zwar sicher bewusst gewählt aber etwas nervig anzuhören ist. Die untergründigen Kreischgeräusche tun ihr übriges, um das "Leiden" auch wirklich zum Leid werden zu lassen. Hier passen Inhalt und Form also ganz gut zusammen. Titel:
|
|