Michael Elektrich - The Milkman, hit by winging electronics
(CD, Milchmann Records)

Das ist mal wieder so eine Platte, bei der ich nicht so recht weiß, was ich dazu sagen soll. Michael Elektrich macht definitiv keine Musik, die ich mir im Normalfall anhören würde. Independent Rock-Musik á la Sportfreunde Stiller oder auch Tocotronic war noch nie mein Ding. Nichts desto trotz muss ich anerkennen, dass hier jemand am Werke ist, der sein Handwerk versteht und auch genügend Selbstvertrauen hat, sein Ding durchzuziehen. Es macht den elektrichen Michael schon mal sympathisch, dass er ganz offensichtlich nicht auf irgendwelche Chartplatzierungen schielt. Seine Stücke durchzieht spürbar Melancholie, die warmen Melodien laden zum Träumen ein. Ein trockenes Schlagzeug (Groovebox), Piano, Bass, Gitarre und wenige elektronische Effekte bilden eine sanft vor sich hintreibende Einheit, können aber auch ordentlich zum rocken animieren. Der Künstler verzeihe mir dieses Bild, aber Michael Elektrich macht echte Studentenmusik, leicht kopflastig, ein wenig neben der Spur, handwerklich gekonnt und mit einem unterschwelligen Humor, der sich nicht jedermann erschließen wird. Mein größtes Problem ist die Stimme des Meisters, die mir das Hören der CD nach einiger Zeit verleitet. Nun hat Robert Smith (als Beispiel) auch nie besonders toll gesungen aber zu seiner Musik hat es gepasst. Michael Elektrichs Organ nervt mich dagegen und das ist wirklich schade, denn rein instrumentell ist das Milchmann-Album sehr schön.

Titel:
1. The Milkman, hit by winging electronics 2. Die kommenden Tage 3. s/w 4. The man, who doesn't know anything 5. Nennen wir's seriös 6. Wo hin 7. Voice Of Radio 8. Hier kommt der 9. Fließbandarbeiter 10. Ich sag' jetzt einfach nichts mehr 11. s.p.q.r.

 

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