Plague Stream +++ Poisoner +++ Psychosis | ||
Ptomain - Plague Stream (3''-CDR, Hellville Records)Die dritte Veröffentlichung von Ptomain liegt vor und ich muss gestehen, dass die mir wesentlich besser gefällt als die beiden ersten. Der Künstler hat eine Schippe draufgelegt und macht nicht mehr nur einen sehr reduzierten Sound, sondern richtigen Krach (Eine Entwicklung, die mit der größeren Farbigkeit der Cover korrespondiert!). Es scherbelt, zischt und scheppert, dass es eine wahre Freude ist. Ohne allzu viel "Struktur" prügelt sich Ptomain durch einen einzigen 22-Minuten-Track und lässt den Hörer erschöpft aber zufrieden zurück. Sehr schöne Genreveröffentlichung, die beim geneigten Publikum sicher Hörer findet. Für alle anderen ist es sowieso nur Lärm, der die Ohren klingeln lässt. Titel:
Ptomain - Poisoner (CDR, Hellville Records)Sehr gesprächig scheint
der Herr hinter diesem Projekt nicht zu sein. Die CD-Hülle ist vollständig
schwarz, Titelnamen gibt es nicht und auch keine CD-Beschriftung. Einzig
ein Aufkleber auf der äußeren Plastehülle verrät
auf den ersten Blick, dass es sich hierbei um einen Tonträger von
Ptomain handelt, der wiederum "Poisoner" heißt. Diese
Information sowie ein F(riedrich).N(ietzsche).-Zitat über Leiden
und Grausamkeit, mit kaum sichtbarer Farbe auf schwarzen Karton gedruckt,
findet sich im Booklet. PS: Sehr schön ist übrigens der Tonträger-Träger; eine schwarze Jakebox.
Einigermaßen vorgewarnt durch den Konsum der Poisoner-CD, überraschte mich diese Ptomain-Veröffentlichung nicht mehr ganz so stark. Geboten wird auch hier wieder krassester Noise, eine zerstörerische, elektronische Schussfahrt durch die Welt des Klangs, ganz ohne weitere Zutaten. Zum Glück zeigen sich Ptomain hierbei etwas abwechslungsreicher, die Frequenzgewitter sind nachvollziehbar moduliert. Es geht von hochtönenden Ohrenschraubern hinter zum Herzrhythmusstörenden Bässen. Der gewählte CD-Titel passt voll zum Programm. Wahrscheinlich traut sich der Künstler mittlerweile auch ein wenig mehr zu - auf dem Cover sind zweifelsfrei Name und CD-Titel sowie einige grafische Elemente zu erkennen. Ganz recht; kein Grund mehr, sich zu verstecken. Im Gegensatz zu den Elaboraten vieler anderer Noise-Künstler vermitteln die Ptomain-Werke immerhin einen geschlossenen Eindruck und das Gefühl, dass hier nicht alles dem Zufall überlassen wird. Wenn im nächsten Release vielleicht noch weitere Beilagen gereicht werden, die die rein elektronische Klangkanonade ein wenig aufbrechen, wäre das nicht schlecht. Vorausgesetzt, das liegt im Interesse des Tonschaffenden. Titel:
|
||