Seraphim - Fearscapes (CD, Torpor Records)

Endlich ist es soweit: Mit "Fearscapes" liegt das erste Fulltime-Album der Geraer SERAPHIM vor und das Warten hat sich gelohnt. Von den einstigen Ursachen für Kritik ist nichts mehr zu hören. Andreas Mikat hat mit "Fearscapes" ein sehr interessantes und abwechslungsreiches Werk geschaffen. Wie sich schon abzeichnete, lässt er sich dabei nicht auf einen bestimmten Stil festlegen. Deutlich zu hören ist seine Begeisterung für klassische Stücke, Klavier, Streicher und/oder Gitarre sind in den meisten Stücken vertreten. Auch steht Mikat sehr deutlich auf schöne Melodien, besonders wenn sie ein wenig schwelgerisch sind. Manchmal erinnert das Ganze an Der Blutharsch ohne das dröge Pathos der Österreicher. Auch sonst lassen sich zahllose Querverbindungen zu anderen, bekannteren Projekten herstellen (z.B. zu CMI-Acts), doch gelingt es SERAPHIM, nicht zu klingen wie die Kopie von irgendetwas, sondern einen ganz eigenen Stil zu kreieren. In diesen fließen wie bereits erwähnt, neoklassische Versatzstücke ebenso ein wie Ambient oder Industrial. Vorherrschend ist dabei stets eine sehr düstere Stimmung, die durch den martialischen Vortrag eher kämpferisch als depressiv wirkt. Insgesamt ist Andreas Mikat mit "Fearscapes" ein sehr abwechslungsreiches Werk gelungen, das sein musikalisches Potential zur Geltung bringt, auch wenn sicher noch nicht alles 100 Prozent perfekt ist. Mit Titel 13 (leider haben die Stücke keinen Namen) haben SERAPHIM zudem endlich einen praktikablen Tanzflächenhit mit leichtem Yelworc-Einschlag am Start, ein Fakt der sicher zur Popularisierung dieser CD beitragen wird. Mein Tipp für einen evtl. geplanten Samplerbeitrag!
Ebenfalls des Lobes wert ist die sehr schöne Gestaltung des Booklets, die bisher ansprechendste Leistung aus dem Hause Torpor.

Titel:
1-24 ;-)


zurück        nach oben