Under Pressure +++ Look At The Creation +++ Coping

Subliminal – Under Pressure (7‘‘, Galakthorroe)

Ein monotoner, synthetischer Rhythmus springt mit den ersten Tönen an und treibt „Daddy Hates You“ voran. Die fiese, verzerrte Stimme, dem Wahnsinn nahe, lässt keinen Zweifel daran, dass die Botschaft ernst gemeint ist. Das Heulen des Windes zeigt akustisch die Kälte des Gefühls an.
Ähnlich aufgebaut ist „Why Did I Receive Mercy“, dessen Maschinenrhythmus jedoch ein ganzes Stück kratziger und härter daher kommt. Die wahnsinnige Stimme steigert sich hier in wilde Raserei.
Beim Titelstück kratzt das Schirgelpapier über die Rille, ein blubbernder Synthiesound wird von elektrischen Entladungen zerrissen, Pfeif- und Kratztöne matern das Gehör. Die Breaks geben nicht etwa Zeit, zum Luft holen, sie sorgen eher dafür, dass die Angst vor Schlimmeren wächst. Noch nie waren wir dem leidenden Protagonisten so nah, spüren ganz direkt, wie er „Under Pressure“ steht, denn am Anfang des Stückes ist die Stimme erstaunlich unverfremdet.
Mit „Divisor“ endet die EP mit einem fast schon versöhnlichen Ambientstück, mit schwebenden Klangflächen über einem Herzrhythmus. Doch Subliminal wären nicht Subliminal, wenn es dabei bliebe. Das Stück klingt mit Geräuschen aus, die nach Erstickung und den Stimmen Trauernder klingen.
Subliminal’s Werke sind stets Ausdruck einer gequälten Seele, für die es keine Hoffnung gibt. Das wird auch wieder auf „Under Pressure“ deutlich, eine EP, die Subliminals Stellung als meine Lieblinge auf Galakthorroe weiter ausbaut.


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Subliminal - Look At The Creation (7'', Galakthorroe)

Vier neue Stücke von Suliminal, die erste 7'' des Projektes. Die Platte beginnt mit dem "völlig unmusikalischen" "Your Reaction", das zum Großen Teil aus Hintergrundgeräuschen, die später von Synthieflächen abgelöst werden und einer "bösen Koboldstimme" besteht. "She Jumped Out…" beginnt mit einem richtig bösen Sample (dreimal dürft ihr raten, worum es geht). Dann bauen sich fette PowerNoise-Loop-Wände auf, zu denen sich die für Galakthorroe typische verwischten Stimmen gesellen, die Unverständliches erzählen und schreien. Das tut richtig weh und das ist gut so.
Ähnlich krass mit einem verzerrten und verechoten Schrei beginnt "Look At The Creation", um dann jedoch schnell in dunkel walzende Loops überzugehen. Hinzu gesellt sich eine simple traurig Melodie, die nicht sofort wahrzunehmen ist, über die der Künstler seine kranken Verse rezitiert. Das Ganze endet im Crescendo eines verzerrten Schreis. Für "Bootom Feeder" werfen Subliminal erneut die Noise-Panzer an und lassen sie mit mittlerer Geschwindigkeit doch unaufhaltsam voranrollen. Der auf dem Cover abgedruckte Text wird leider nicht hörbar umgesetzt. Was ein wenig Schade ist.
Zum Artwork gibt es nichts zu sagen, was nicht auch schon woanders formuliert wäre. Nur das kleine seltsame Bildchen auf dem Label der Platte fällt etwas aus dem Rahmen.

Titel:
A1. Your Reaction
A2. She Jumped Out Of The Window And Laughed
B1. Look At The Creation
B2. Bottom Feeder


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Subliminal - Coping (LP, CD, Galakthorroe)

Galakthorroe-Veröffentlichungen sind eigentlich nie enttäuschend. Wirklich aufregend müssen sie aber auch nicht sein. Dies beweist das zweite Album von Subliminal. Da außer dem seltsamen Namen Albert Fisch nicht bekannt ist, wer für dieses Projekt verantwortlich zeichnet, lassen wir einfach die sinnlosen Spekulationen und konzentrieren uns auf das was wirklich zählt, die Musik. Dass das Artwork bei Galakthorrö stets ein Genuss ist und es wie immer auch diesmal wieder einige Zugaben in Form von Postkarten gibt, muss sicher nicht extra erwähnt werden.
Beim ersten Durchhören bleibt vor allem "She's Great" mit seinen krassen Samples und das erschreckend intensive "I Wanna Know What Love Is" hängen. Nichtsdestotrotz entfaltet auch der Rest der Platte den so typischen, psychoakustischen Sog, auch wenn Subliminal im Gegensatz zu den Labelkollegen Haus Arafna fast ohne Melodien auskommen. Im Hintergrund schmirgelt, pfeift und zirpt es, darüber eine verzerrte Stimme und auch die stoischen Rhythmen kommen nicht zu kurz. In der Tat erinnert das Ganze stark an den Erstling "Gracebudd". Eine Weiterentwicklung ist kaum festzustellen. Viel mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen außer vielleicht noch, dass selbst ein durchschnittliches Galakthorrö-Produkt noch besser ist als tausend andere. Warum das so ist? Wahrscheinlich weil die Künstler des Labels ihre dunkle Seite in ihrer Musik ausleben und nicht nach Chartsplatzierungen schielen.

Titel:
1. This Is For You
2. Push Harder
3. Play Dead
4. Maria Himmelfahrt
5. Sexual Disfunctionale
6. I Know All About You
7. So Young With Me
8. Komm
9. She's Great
10. I Wanna Know What Love Is
11. Coping


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