Recorded in Hell +++ Brutality

Synomorph - Recorded In Hell (CD, Apocalyptic Radio)

Ehrlich gesagt kann ich diese übersteuerten Sounds kaum noch ertragen. Irgendwie klingt immer alles gleich. Nach dem lustig gestalteten Prolog - das Stück hat den Charme der Titelmelodie einer Kinderfernsehserie - werden die Soundpanzer angeworfen und alles niedergewalzt, was im Gehörgang in den Weg kommt. Wenn man sich in der passenden Stimmung dafür befindet, mag das geil sein, ich muss für mich leider eine Übersättigung mit derlei Klängen konstatieren.
Zum Glück legen Synomorph gelegentlich eine Pause ein, so bei "Sequence 1". Aber auch "Blatancy" fällt aus dem Rahmen, weil mal nicht dauerhaft auf die Null-dB-Grenze hin ausgesteuert wurde und ein netter Sequenzer-Rhythmus für Abwechslung sorgt. Etwas weniger Distortion wäre jedoch auch hier nicht schlecht gewesen. Die Erlösung kommt mit "Sequence 2" - ein fantastisches Drone-Ambient-Stück mit einem sanften Rhythmus, zu dem man sich treiben lassen kann. Plötzlich ist der Sound wie ausgewechselt und es heißt nicht mehr "gib ihm alles", sondern "Maß halten" und das tut dem Sound von Synomorph absolut gut. Wenn immer nur der Gashebel durchgetreten wird, geht schnell der Blick für die Details verloren, die Umgebung verschwimmt zu einer einzigen Farbsoße. Eine Erkenntnis, die den Machern wohl auch gekommen sein muss, nachdem sie einen Teil der Stücke aufgenommen hatten. Ganz auf die geliebten Distortion-Sounds müssen sie dabei nicht verzichten, der etwas sparsamere Einsatz macht sich auf jeden Fall bezahlt.

Bleibt festzustellen, dass es im Tonstudio der Hölle wohl Pflicht ist, den Verzerrer anzuwerfen. Eine echte Strafe, wenn man das auf die Ewigkeit hochrechnet.

Titel:
1. Prologue
2. Guerdon For The Rest
3. Ontogenese
4. Rhythm Of Blood
5. Sequence 1
6. Prodigal
7. Blatancy
8. Sequence 2
9. Berlin Noise
10. White Trash
11. Silence For You
12. Screen
13. Irfam
14. Morphogenie
15. Stop Me Now
16. Art Of Terror
17. Writ Of Execution
18. Antipathetic Against S. T.

 

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Synomorph - Brutality [Rest Of Doom Days] (CD, Apocalyptic Radio)

Eingängig-hypnotische Rhythmen in Panzerkettenstärke, ultradichte Noise-Attacken, eine debile Stimme, die wie aus dem Fernsehen kommend, unverständliche Worte lallt, das ist SYNOMORPH. Gesprenkelt mit krankem Maschinengekreische, wilden atmosphärischen Zuckungen und verzerrten Schreien wird hier eine monoton-erschreckende Klanglandschaft beschwört, die den Hörer anzieht oder abstößt, ein Dazwischen gibt es für viele sicher nicht. SYNOMORPH machen dabei nicht den Fehler, voll auf "Brutality" zu setzen, sondern haushalten mit ihren Kräften. Die etwas ruhigeren Stücke gefallen mir dabei besser, was aber sicher Geschmackssache ist. Als Klischee fällt mir hier am ehesten noch Death Industrial ein, womit die Fachleute sicher wissen, mit welchen Bands SYNOMORPH vergleichbar sind. Wie immer ist das aber nur die Hälfte der Wahrheit, denn z.B. Titel 5 "Simulation Thraldom Part Two" ein eher untypisch abstraktes Stück mit verleierter Spieldosenmelodie über ambient ausufernden, pulsierenden Klangflächen. Zu guter letzt liegt mit dieser Promo-CD auch nicht die vollständige Veröffentlichung vor. Wesentlich anders sind die fehlenden Stücke aber bestimmt nicht.

Titel:
1. Simulation Thraldom Part One 2. Antipathetic Against S.T. 3. Leave 4. Art Of Terror 5. Simulation Thraldom Part One 6. Stop Me Now 7. Writ Of Execution

 

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