Live At The Psychonautics +++ III +++

 

tod durch arbeit - LIVE at the Psychonautics III 27-10-2006
(Video-CDR, Theremin Noise Club)

So was hasse ich: Eine unbeschriftete CDR und dazu noch eine, wo man genau hinschauen muss, welche Seite denn nun nach oben gehört und welche nach unten. In letzter Zeit fällt mir immer öfter auf, dass die Macher selbst zum Beschriften der CD zu faul sind. Kein Problem, wenn das Teil eines Konzeptes ist, so find ich es aber einfach anstrengend, schließlich will man als Hörer nicht versehentlich auf die Datenseite fassen.
Frust beiseite, kommen wir zum Inhalt: Die CD enthält ein etwas über 12 Minuten langes mpeg-Filmchen, das, wie der Titel verkündet, das Noise-Projekt "tod durch arbeit" bei einem Live-Auftritt zeigt. Wobei diese Aussage ein wenig übertrieben ist, denn außer einigen Lichtspielereien und den unscharfen Konturen der Akteure sieht man nicht viel. Dazu wackelt das Ganze wie verrückt aber wahrscheinlich ist das auch Teil der LowBudget-Ästhetik und gewollt. Besonders hübsch kommt der Stacheldraht im Stroboskopgewitter. Persönlich denke ich, dass es dem Video besser getan hätte, die Kamera auf einen festen Platz zu stellen und sich darauf zu verlassen, dass die Bewegung der Akteure schon genug hermacht. Vorgezogen hätte ich einen "Kunstfilm" zu dem man die Bilder vom Liveset, so sie was taugen mit verarbeiten hätte können.
Wie auch immer. Die Musik ist ganz angenehmer Noise (wenn man in diesem Zusammenhang den Begriff verwenden kann), der ordentlich scheppert, auf Dauer jedoch ein wenig Abwechslung vermissen lässt. Aber dafür heißt das Ganze ja auch Psychonautics, dass man in den Sound eintaucht und sich umspülen lässt… Hervorhebenswert sind das romantisch-pathetische Gitarrenintro, ein kurzes Führer-Sample und die Begeisterungsstürme am Ende des Stücks. Das Ganze als separate Video-CD zu veröffentlichen, halte ich für keine besonders gute Idee, als Füller auf einem regulären Release würden die Aufnahmen in Ordnung gehen. So bleibt eher der Vorwurf einer Materialverschwendung und ich warte lieber wieder auf einen neuen Tonträger des Projekts.


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Tod durch Arbeit - III (3''-CD , Theremin Noise Club)

Der Führer spricht! All denen, die jetzt gleich wieder aufschreien, sei gesagt, dass den Worten des Gröfaz, dem Gelaber von Opferbereitschaft, eine ziemlich schräge Musik folgt, die wohl kaum zur Verherrlichung des Dritten Reiches dient. (Das Cover ziert übrigens ein jüdischer Grabstein.) Die Musiker wären damals sicher als "entartete Künstler" diffamiert wurden, denn die Noise-Kaskaden, verzerrten Schreie und Stimmen, Pfeifgeräusche und elektronischen Ausbrüche sind nicht dazu angetan, das "arische Kunstgefühl" zu befriedigen. Zugegebenermaßen keine leichte Kost, dieser fast 21 Minuten lange akustische Horrorfilm, aber aus meiner Sicht unbedingt hörenswert. Mit solcherart Klängen Ungeübten werden sicher die Ohren bluten. Ab der Mitte des Stücks gibt es immer mal wieder kurze "gefällige" Passagen wie eine einfache Basslinie zu hören, dann geht es aber sofort wieder richtig böse zur Sache.

Titel:

1. III -20.57


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