+++ The Unraveller Of Angels +++ Narcicisst EP

 

Attrition – The Unraveller Of Angels (CD, E-Klageto)

Das vorliegende Album von Attrition zielt eindeutig auf den dunklen Dancefloor. Die Stücke sind durchweg rhythmisch dominiert und da eher straight gehalten. Allerdings funktioniert dies ohne zu nerven, denn Attrition-Masternmind und Komponist Martin Bowes versteht sein Handwerk – es gibt immer wieder Breaks und Tempowechsel. Zudem sind die Beats in sorgfältig arrangierte, elektronische Atmosphären gebettet; hier merkt man, dass Bowes auch in Sachen Ambient unterwegs ist. Hinzu kommen der Einsatz von Klavier und Geigen, die dem Werk einen klassischen Touch geben. Nicht zu vergessen die – allerdings recht weit nach hinten gemixten – Elektrogitarren, die den Sound ein klein wenig aggressiver gestalten. Das Ganze erinnert an die Werke von „Die Form“, was sicher nicht ganz unbeabsichtigt ist, schließlich waren die Franzosen in der Szene lange Zeit recht erfolgreich. Etwas aus der Reihe fallen die letzen beiden Stück, das überlange „Hollow Latitudes“ und „The Internal Narrator“, die ganz ohne harte Beats auskommen und einen eher verträumten Charakter haben.
Die typischen Attrition-Elemente dürfen dabei selbstverständlich nicht fehlen: Martin Bowes finsterer Sprechgesang sowie die immer etwas opernhaften weiblichen Gesangspassagen, diesmal von der US-Sängerin Tylean. Wer mit diesem theatralischen Gesang nicht klar kommt, sollte lieber die Finger von der Platte lassen. Als Gäste konnte Bowes u.a. Mona Mur (Einstürzende Neubauten, En Esch etc), Matt Howden (Sieben etc), Anni Hogan (Marc and the Mambas, Nick Cave etc.) gewinnen, um nur die Bekanntesten zu nennen.

Zum Album gehört ein schick gestaltetes Booklet mit viel nackter Haut, in S/M-Ambiente in Szene gesetzt vom deutschen Fotografen Holger Karas. Auch hier lassen sich Parallelen zu „Die Form“ ziehen. Insgesamt ein recht ansprechendes Werk, musikalisch wie optisch.

 


Attrition – Narcissist EP (EP-CD, E-Klageto)

Auf dieser EP befinden sich drei Remixe des Stückes „Narcissist“, welches vom aktuellen Album „The Unraveller Of Angels“ stammt und ganz dem dort gepflegten Klangbild entspricht. Die ersten beiden Remixe unterscheiden sich nicht allzu stark, der „ID-Mix by Angstpop fest. Technomancer“ ist etwas druckvoller als der Albummix und wird wohl auf der Tanzfläche den größten Anklang finden.
Der „Vi Rez mix“ lässt sich über weite Strecken als Dark Ambient beschreiben, dann kommen IDM-Rhythmen hinzu. Zum Tanzen ist das Ganze wegen des „langen Vorspiels“ nicht geeignet.

 

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