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Atzmann Zoubar
- Aut Sperma In Terram Effundit
(CD, Binturong Music)
Ich gestehe, dass ich bisher
keine allzu große Ahnung davon hatte, welche Bedeutung Alraunen
zukommt. Ich werde deshalb auch nicht so tun, als wenn ich die inhaltlichen
Dimension dieses Werkes von Atzmann
Zoubar erfassen könnte, das der magischen Pflanze gewidmet ist.
Für alle, die sich inhaltlich damit beschäftigen wollen ist
dieser
Wikipedia-Artikel ein ganz guter Einstieg.
Musikalisch ist das Konzeptalbum
"Aut Sperma In Terram Effundit" schwer einzuordnen. In vielen
anderen Rezensionen ist von Ritualmusik die Rede und das ist sicher nicht
falsch, denn Atzmann Zoubar, das mysteriöse Projekt des Tarsus-Musikers
K.Makiri, hat hier Klänge geschaffen, mit denen man finstere Beschwörungen
begleiten könnte. Als Dark Ambient lässt sich das Ganze aber
keinesfalls bezeichnen, auch wenn es entsprechende Klangelemente zu hören
gibt. Doch eben nicht nur: Selbstverständlich fehlen die "rituellen"
Trommeln nicht, auch nicht entrückte Stimmen, singend oder sprechend,
sowie seltsame atmosphärische Klänge aller Art. Daneben bietet
die CD aber auch im herkömmlichen Sinne musikalisch Einiges, so ein
Violinen-Gastspiel von Matt Howden in "Menschenwurz" oder den
Einsatz eines Digeridoos in "Diese Eine".
Mit anderen Worten: Atzmann
Zoubar bieten auf ihrer Debüt-CD ein sehr abwechslungsreiches Hörerlebnis,
das manchmal an ein mystisches Hörspiel erinnert und mich Dank der
mittelalterlich anmutenden Zaubersprüche und Beschwörungen gelegentlich
zum Schmunzeln bringt. "Aut Sperma In Terram Effundit" ist sicher
keine leichte Kost für Nebenher. Das und die weitgehend fehlende
Tanzflächenkompatibilität der einzelnen Stücke werden sicher
dazu beitragen, dass das selbst produzierte Album wohl einem kleinen Kreis
Eingeweihter vorbehalten bleiben wird. Die dürften dafür umso
tiefer in die ein wenig an alte Hybryds erinnernde Klangwelt eintauchen.
Magie war halt noch nie ein Massenphänomen
.
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