Various Artists - In Progress: Various Artists volume II

Die Liste der auf diesem Sampler vertretenen Projekte liest sich ja erst einmal recht interessant. Robert Lippok (To Rococo Rot), Rapoon, C.3.3 (Paul Jamrozy von Test Dept.), Troum, Andre Lagowski, Zev und Hati, Feine Trinkers... Umso größer ist dann die Enttäuschung beim Durchhören. Nicht, dass die Stücke schlecht wären aber das Gros ist auch ein bisschen emotionslos. Unbestreitbar sind hier Leute versammelt, die Ihr Handwerk verstehen. Aber es bleibt nichts hängen, davon, dass Begeisterung hervorgerufen wird, ganz zu schweigen. Ein wenig fühle ich mich vom Klangbild (coole Electronica) an den 90% Wasser-Sampler erinnert, doch gelingt es den meisten Tracks auf dieser „In Progress“-CD im Gegensatz dazu nicht, sich in meinem Gehör einzunisten. Der Konsum der Stücke erzeugt weder positive noch negative Gefühle. Man könnte das Ganze auch als etwas belanglos bezeichnen, insgesamt fehlen die Höhepunkte (mit Ausnahme des wahrlich nervenden Stückes von Robert Piotrowicz). Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen. C.3.3 wartet mit einem ganz ansprechenden, stolpernden Rhythmus über ambienten Klangflächen auf. Troum bieten wie immer traumhaften Ambient. Der Beitrag von Jacaszek ist ein fast schon klassisch zu nennendes Stück – Dank Einsatz des Cembalos – wären da nicht doch ein paar Beats drunter gerutscht. Nette Sache, wenn auch nicht unbedingt mein Ding. Das Zev & Hati Stück fängt mit einer fietschenden Flöte an und fällt schon allein dadurch aus der Reihe. Ansonsten wirkt der Sound recht rituell. Auffällig ist auch das abschließende Stück von Aki Onda, da es im Wesentlichen auf einem indischen Lied basiert, das mit einigen Klangeffekten unterlegt wird.
Um die Kritik zu wiederholen: In Summe läuft die CD aber durch, ohne dass die Musik echte Ecken und Kanten offenbart. Ob sich allzu viele Zeitgenossen finden werden, die die 71 Minuten ambienter Klänge durchhalten und hochkonzentriert zuhören, ich bezweifle es. Ein wenig mehr Abwechslung und vor allem etwas weniger intellektueller Abstand zum Klangbild hätte dem Ganzen wirklich gut getan.

 

 

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