World at war +++ Un reculeil de La Nomenkltur +++
Minamata


La Nomenklatur (NKT) – World At War
(CD, Les Nouvelles Propagandes)

Die Ehre diese CD zu eröffnen, wird George W. Bush zu teil. Der Ex-Präsident der USA, der anlässlich der Anschläge vom 11. September 2001 zum Volke spricht, verkündet den Krieg gegen den Terrorismus. Die Welt befindet sich mal wieder im Krieg. Ein Chor leitet das Drama ein. Ort der Handlung ist „Golgotha“, der Schädelberg.

Die Namen der weiteren Stücke sprechen Bände, so wie „AdLiBia“, „Afrika Korpses“, „SyRia-Homs“ oder auch „DiktoKracy“. La Nomenklatur oder hier kurz NKT haben die Schlachtfelder der aktuellen Kriege im Blick, die wir hier nur gelegentlich am Fernseher in Augenschein nehmen können. Das ist ja zum Glück alles sooo weit weg...
Musikalisch wird der Kampf um die Ressourcen, Einflussspähren und Märkte der Zukunft, der nun spätestens seit besagtem 11. September in vollem Gange ist, mit harschen metallischen Klängen umgesetzt, mit Soundtrackartigen Klangwelten, martialischem Schlagwerk – für das Jean-Yves (Cent Ans De Solitude) verantwortlich ist, Chöre, Keyboardflächen, die gelegentlich das Tempo herausnehmen, folkloristischen Einsprengseln, die uns die Orte des Geschehens näher bringen und selbstverständlich mittels der Vocals von Tiburce, dem Kopf von NKT. Mal faucht er wie ein gefährliches Tier, mal schreit er seine Wut heraus. Insgesamt wirkt das Ganze alles andere als gefällig – das ist La Nomenklatur ja nie – sondern bewusst verstörend, sperrig, „ungenießbar“. Die typische theatralische Geste, mit der die Stücke präsentiert werden, lässt an die Aufführung einer modernen Oper denken. Tatsächlich spielt bei La Nomenklatur, ebenso wie bei Tiburce Soloprojekt Minamata, die optische Seite eine entscheidende Rolle.

Einen „Hit“ sucht man auf „World At War“ deshalb auch vergeblich. Der seit vielen Jahren aktive Franzose wäre sicher auch verwundert, würde man in Diskos zu seinen düsteren Klangkonstrukten tanzen. Vielmehr eignen sich die Tracks zu einer wenig erbaulichen Meditation über den aktuellen Zustand der Welt. Allzu viel Grund für Optimismus ist nicht in Sicht, zumindest, wenn man sich der Weltsicht von Tiburce anschließt, der, wie es sich für guten Industrial gehört, die Finger in die Wunden der menschlichen Gesellschaft legt.

Aus meiner Sicht positiv zu bemerken ist, dass der Sound auf „World At War“ erstmals richtig gut ist. An älteren Veröffentlichungen von La Nomenklatur störte mich vor allem die dünne Produktion. Das ist diesmal anders und das ist auch gut so.

 

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La Nomenklatur - Un Recueil de La Nomenklatur
(CD, Les Nouvelles Propagandes)

La Nomenklatur was a French Industrial band, existing from the mid of the 1980ies to the mid of 1990ies. They have released several albums, "Un Recueil de la Nomenklatur" is their last one with four tracks originally released on the split LP Brume/La Nomenklatur (Méosta I-IV) and seven tracks released before on compilations between 1988 and 1992. Tiburce, the guy behind La Nomenklatur, also runs the more harsh project Minamata.

The first two tracks are computer compositions, which sound a little "romantic". The typical La Nomenklatur sound starts with title 3, combining the soft electronic soundscapes with a heavy drumming and a distorted voice. In some titles the electronical background gets more weired, sometimes it gets melodic even symphonic. In opposite to Minimata the voice is rather used in a story-telling than in an agressive, shouting way. The drums are often accentuated martially, sometimes reminding me of Test Dept. As a lot of bands in the Industrial genre La Nomenklatur uses different interesting samples. So all together it's a fine release with a lot of good ideas within...

...but I don't get "warm" with it. It's a typical underground product with a more or less "poor" sound - not to compare with actual production standards. Especially the synthetic trumpets cause tooth aches at me. It's a sound so often heard and it's totally waisted. But when this CD was released in 1996 there was no easy accessable software and no electronical devices that sounded like natural. It's a bit pity because this reduces the energy within the music but on the other hand it's a document of its time. This is additionally illustrted in the kind of artwork...

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