Monopium – The Goat And The Dead Horses'Circus
(CD, Zoharum)

Schon das Äußere der CD lässt auch Ungewöhnliches schließen und diesen Anspruch hält das Werk von Monopium zweifelsohne. So recht einordnen lässt sich „The Goat...“ nicht, am Besten man nennt das Ganze experimentelle Musik mit einem – dem Titel entsprechenden – Einschlag von typischen Zirkusmotiven. Neben allerhand Geräuschen, Stimmsamples (wie Großmeister Crowley) und andere alten Aufnahmen sowie eher ungebräuchlichen Instrumenten (z.B. Schlittenglocken) gibt es immer wieder Ambient-Stücke zu hören, mal dronig, dann wieder recht freie, die die verschrobenen Einfälle verbinden und tragen. Aufgelockert werden die Soundspielereien durch jazzig-wirre Schlagzeug-, Streicher und Saxophonpassagen, ein konstantes Knacken verleiht dem Sound über weite Strecken eine etwas „antike“ Atmosphäre. Gelegentlich wird’s richtiggehend „volkstümlich“, also die Musik könnte auch von einer Kirmes stammen. Dann wird wieder mit finsteren Stimmsamples und Backward-Sounds eine völlig andere Richtung eingeschlagen. Das Konstante des Monopium-Werkes ist die Abwechslung. Das abschließende Stück „La Primaver (My Final Bell)“ präsentiert sich gar als melancholischer Song, der auch aus dem Coil-Umfeld stammen könnte. Ein ungewöhnliches Hörerlebnis für Freunde der fortgeschrittenen Tonkunst, das wirklich mal das Label „experimentell“ verdient. Im Booklet des Albums ist zu lesen: „All songs deconstructed...“ und das passt eigentlich ganz gut.
Das Artwork stammt übrigens von Robert Schalinski, Freunden des Genres als einer der Köpfe von Column One bekannt, was einiges erklären könnte.

Wer sich das Werk mal unverbindlich anhören will, der kann dies hier bei Bandcamp tun.

 

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