b°tong +++

V.A. - One Man Drone (12'', Petty Bourgeoise Broadcasts / Mayo Records)

Ein Mann - ein Drone könnte das Motto dieser Platte lauten - doch um ehrlich zu sein, weiß ich nicht sicher, ob es sicher hier bei den anderen, mir bisher unbekannten Projekten, wie bei b°tong um Einmann-Klangkollektive handelt. Ich vermute mal ja, denn nur so ist der Titel der Platte - übrigens ein hübsches halbdurchsichtiges Vinyl - kaum zu erklären.
Shit machen, im Gegensatz zu dem, was man anhand ihres Namens vermuten könnte wunderschöne Dronemusik, die eine herbstliche Stimmung beim Hörer evoziert. Viel passiert nicht aber das ist auch gar nicht nötig. Wenn das Stück zu Ende ist, fühlt man sich fast ein bisschen traurig, dass es nicht endlos weiter geht.
Oldine spielen dann ganz unerwartet, simple, sonnige Instrumentalmusik auf der Gitarre. Ein paar wenige Akkorde immer wieder und wieder gespielt mit anfangs unmerklichen Veränderungen in Tempo und Intensität.
Tamagawa haben ebenfalls ein recht dunkles, flirrendes Hintergrunddrone am Start, dazu gibt es aber, ähnlich wie man es von Lustmord-Kollaborationen wie "Juggernaut" kennt eine fette, bratzige Doomgitarre. Also wenn ihr mich fragt - ich finde das total geil.
Das b°tong Stück ist dnn einigermaßen seltsam. Es beginnt mit einem Vampir-Sample, dann folgen zarte Klavierklänge und erst dann dass, was man eigentlich erwartet: Verfremdete Field Recordings, die sich Dank Effekten und Echos zu Klangstrukturen formen. Teilweise wirken diese zum Beispiel durch den Einsatz von Klangschalen mystisch, am Anfang und am Ende kommen dazu extrem tiefe, fast schon "unmenschliche" Laute, die einigermaßen verstören. Echolotartige Klänge läuten dann wieder die Rückkehr zur romantischen Ausgangsstimmung ein.

Insgesamt eine sehr schöne und abwechslungsreiche Veröffentlichung aus dem Jahre 2006


Titel:
A1: Shit - audio02/131
A2: Oldine - Snoqualmi
B1: Tamagawa - 1967 un matin au Vietnam
B2: b°tong - To raise a theif in your midst

 

 

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