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Stahlplanet - Leviamaag
(CDR + DVD-R in Box, Dead Masters Beat)
Stahlplanet verbinden ältere
und neuere Tendenzen der Szene. Von schräg über klassisch bis
tanzbar, alles ist dabei. Es gibt zwar klanglich ein paar Sachen, die
mich stören aber auf jeden Fall ist das kein Grund, die Platte schlecht
zu finden. Im Gegenteil, die Ideen des Künstlers sprudeln nur so.
Immer wenn ich denke, ich habe das Prinzip Stahlplanet nun verstanden,
passiert etwas Unerwartetes. Leider geschieht die Umsetzung offenhörlich
(ein schönes neues Wort!) auf eher simplem technischen Niveau. Ein
paar mehr Optionen und ein guter Produzent mit eigenen Ideen wären
sicher hilfreich. Dann könnte die Platte erfolgreich sein, denn Stahlplanet,
über die ich leider gar nichts weiß, treffen ganz gut den Nerv
der aktuellen Szene. Und die wird zum einen vom Beat getrieben. Die Rhythmen
zwischen rituell und technoid eignen sich zum Kopfnicken ebenso wie zum
Tanzen. Sie werden eher selten dominant oder ordnen sich wie bei Titel
6 dem Gesang des Muezzins starken akustischen Reizen unter. Leiter finde
ich gerade bei diesem Stück Anfang und Ende misslungen. Aber das
ändert nichts an der Sache, dass Stahlplanet, wenn sie weiter so
machen, sicher noch eine Menge Fans gewinnen werden. Denn im Gegensatz
zu anderen Künstlern passiert hier auch was für den Kopf. Stahlplanet
nehmen den Hörer mit in die verschiedensten mentalen Regionen. Der
Abwechslungsreichtum ist auf jeden Fall eine Stärke dieser Scheibe,
über die gesamt Länge empfinde ich die klanglichen Abstriche,
z.B. weiblich Aaah-Chöre aus dem Synthesizer als anstrengend. Dinge
wie diese vergällen mir ein wenig den Genuss. Gegen Ende muss ich
dann ganz schön die Zähne zusammenbeißen.
DVD
"Die Vision"
Recht einfach
gemachtes Video, bei dem verschiedene Symbolbilder aneinander geschnitten
wurden, vom Atomium über abbrechende Eisberge, Ameisengewimmel, verfallende
Gebäude, Denkmal und Friedhöfe bis hin zu fröhlich marschierende
Soldaten. Alles wirkt irgendwie "mystisch", insbesondere die
schwertschwingende Jungfer und ist selbstverständlich in schwarz/weiß
gedreht . Eine wenig aussagekräftige Vision und kaum nachvollziehbar.
Was der Künstler damit andeuten will, bleibt sein Geheimnis. Auch
wirkt das Ganze nicht, wie vielleicht beabsichtigt, verstörend, sondern
eher unfreiwillig komisch
"Leviamaag"
Ähnlich
wie "Die Vision" aber einechter Fortschritt, weil hier vermehrt
mit Überblendungen gearbeitet wird und auch stärkere Bilder
zum Einsatz kommen. In Summe ist jedoch genau das das Problem: aneinderander
gereihte durchaus wirkungsvolle Einzelbilder, die zusammen keine Story
ergeben. Ohne allzu böse sein zu wollen: Hier hat der Künstler
ein Faible fürs Morbide ausgelebt, einen echten "Mehrwert"
für den Betrachter gibt es jedoch nicht.
Anmerkung: Ich habe nur CD und DVD dieser Produktion vorliegen - wie auf
dem Bild schwer zu übersehen, ist das nur ein Teil des Ganzen. Zum
Rest kann ich natürlich nichts sagen
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