Wicked King Wicker – Evolving (CD, Cold Spring)

Wicked King Wicker sind ein Duo aus New York, das seit 2007 nicht weniger als neun Veröffentlichungen vorweisen kann. Das vorliegende „Evolving“ ist die aktuellste Werk der Musiker Jim Gibson und Logan Butler. Auf der Silberscheibe befinden sich vier recht lange Titel mit eher eigentümlichen Namen. „The Devil Must Learn The Limitations Of The Host“ klingt wie ein von Gitarren und Schlagzeug befreiter Black Metal, wozu auch das tiefe Crowling des Vokalisten beitragen dürfte. Wobei so ganz stimmt das nicht, die verzerrten Gitarren lassen sich als Soundquelle zumindest noch erahnen.
Bei „A Prayer For Death“ kommen die noisigen Saiteninstrumente deutlicher zum Tragen, dazu reiht sich ein schleppender bis stampfender Rhythmus ein und allerhand Gequietsche und metallisches Kreischen. Bald fühlt sich der Hörer, als wenn er in einer großen Werkstadt stünde, in der eine gigantische Presse den Takt vorgibt. Fehlen nur noch das Blitzen der Schweißgeräte und stiebende Funken. Im letzten Drittel des Stückes bewegt sich der Sound dann wieder in Richtung von „The Devil...“, wobei noch eine Art Rhythmus zu hören ist.
„Zen And The Art Of Nihilism“ klingt weniger nach Zen als nach Nihilismus. Da kreischt und scherbelt es, dass kein Auge trocken bleibt. Auch hier sind die Gitarren kaum noch auszumachen.
Zum Beginn von „The High Exalted Nothing“ gönnen die Musiker dem Konsumenten eine kurze Pause, indem ein Radiosample eingespielt wird. Dann bauen die kranken Könige wieder ihre Geräuschmauer auf, diesmal inklusive brezelnder Gitarren, dazu gibt’s noch ordentliches Schmerzgebrüll, das zudem reichlich verzerrt wird.
Alles in allem eine durchaus hörenswerte Krawallplatte, wobei ein bisschen mehr Abwechslung sicher nicht schlecht gewesen wäre. Nebenbei bemerkt sei, dass Jim Gibson auch das Noiseville Label betreibt, bei dem u.a. Helios Creed, Chrome und auch Skullflower veröffentlicht haben.

 

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