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Zenial - Connection
Reset By Peer (CD, Zoharum)
Lukasz
Szalankiewicz gehört zu den besonders aktiven der polnischen
Elektronik-Szene. Mit seinen Projekten Zenial, Palsecam und Aabzu (zusammen
mit Maciek Szymczuk) bereichert Szalankiewicz selbige seit etwa 15 Jahren
musikalisch, Auftritte bei zahlreichen internationalen Festivals garantieren
ihm ebenso Bekanntheit wie seine Ausflüge in den Kunstbetrieb mittels
audio-visueller Performances und Installationen. Als wäre dies nicht
genug, engagiert sich Zenial auch dafür, andere Musiker seines Landes
bekannter zu machen und beteiligt sich selbst an der Organisation von
Festivals.
Die Anfänge von Lukasz Szalankiewicz's künstlerischen Schaffen
liegen in der so genannten Warez-Szene. Die kreativen Hacker versahen
Software nach dem Knacken mir eigenen Intros inklusive der entsprechenden
Musik.Heute würde Zenial das wohl als Jugendsünde bezeichnen
auch weil er auf den "fame" aus dieser Richtung nicht mehr angewiesen
ist. Musikalisch ist er aber der elektronischen Klangerzeugung treu geblieben,
als Quellen für die auf "Connection Reset By Peer" zu hörenden
Klänge werden "free software, electronics, radiowaves, electromagnetic
fields, evp sounds"
genannt. Dementsprechend "elektronisch" klingen die fünf
hier sammelten Stücke, wenn auch nicht kalt sondern recht organisch.
Allen gemeinsam ist ein bestimmter "flow", die Veränderungen
vollziehen sich nicht ruckartig sondern kontinuierlich und in kleinen
Schritten. Grob verallgemeinert lässt sich das Ganze als Drone Noise
bezeichnen, oberflächlich betrachtet sind sich die Stücke recht
ähnlich.Nuanciert wird das Ganze durch Samples (Froschquaken, Radiostimmen),
Sounds wie elektronische Brumm- und Sinuswellentöne oder Entladungsknistern
sowie rhythmische Strukturen, die allerdings nicht zum Tanzen einladen,
da sie meist zu schnell und zu wenig basslastig sind. Zenials Musik ist
insgesamt eher etwas für den Kopf als für das Bein.
Anzumerken ist noch, dass die Titel auf "Connection Reset By Peer"
zum einen von Liveauftritten herrühren, zum anderen von anderen Musikern
aus vorhandenem Material remixt wurden. Ein Track (titel 3, "Janek
Data Overload") erschien bereits auf der DVD
"Parachora" des Videokünstlers VJ Milosh aka Milosz
Luczynski. Bedenkt man diese unterschiedlichen Quellen und die Entstehung
zwischen 2004 und 2011 so verwundert die relative Gleichmäßigkeit
der Stücke zusätzlich. Ein wenig mehr Abwechslung wäre
nicht schlecht gewesen.
Nicht vergessen zu erwähnen
möchte ich das ansprechende Artwork sowie das auf der CD enthaltene
Video, das vor allem aus Strukturen besteht, die sich fließend selbst
und auch die Farbe verändern. Die rhythmischen Elemente werden im
Video synchron mit auffälligeren Variationen wie einen "Aufleuchten"bedacht.
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