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Gerechtigkeits Liga / Gehirn.Implosion - Centaurea Cyanus (7'', verstand
recs.)
Beim ersten Durchhören
dieser 7'' war ich zugegebenermaßen etwas enttäuscht von Beitrag
der Gerechtigkeits Liga. Das Stück, meines Wissens eines der ersten
Lebenszeichen der Band nach langer Zeit, ist wahrlich kein "Kracher".
Doch die Stärken von "Wendehorn" liegen auch nicht bei
der Tanzflächenkompatibilität. Der Track vereint einen sehr
dunklen, mystischen Ambient aus zyklisch auf- und abschwellenden Sounds
mit dezent aber wirkungsvoll eingestreuten Metallperkussions und kaum
herauslösbaren Drums. All das zusammen sorgt für eine ziemlich
bedrohliche aber auch kraftvolle Stimmung. Die seltsamen Flötentöne
am Ende verstärken diesen Eindruck. Fast unweigerlich muss man an
einen Soundtrack für einen Film über eine frühe Kultur
und Steine bewegende Sklavenmassen denken.
Gehirn.Implosion machen ja bekanntermaßen Noise, doch im Gegensatz
zu vielen anderen Projekten recht einfallsreichen. Schon der Anfang des
Stückes entspricht nicht den gängigen Klischees- da ist eine
klare Stimme zu hören und ein Donnern wie von Schlägen an der
Tür oder auf dem Tisch. Dann holt der Künstler das Schmirgelpapier
heraus und zieht es (akustisch) über das Mikrophon. Dazu gesellen
sich hohe Windgeräusche und mystische Stimmen. Ein gehobener Noiseambient
sozusagen.
Die Platte ist hübsch gestaltet, ganz in Schwarz mit einer blauen
Blume (auch hier kommt man ohne Klischees aus), das auf 199 Stück
limitierte Vinyl selbst ist weiß. Ein Beilage-Blatt gibt weitere
Informationen zu den Projekten. Eine sehr angenehme Veröffentlichung,
die vielleicht nicht sofort ins Ohr geht aber einmal dort angekommen,
doch ihre Wirkung entfaltet.
Titel:
A. Gerechtigkeits Liga - Wendehorn
B. Gehirn.Implosion - Hero
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